Die Hefen der Gattung Malassezia haben seit den 1990er Jahren eine anerkannte klinische Bedeutung. Malassezia sind lipophile Hefen (erhöhtes Wachstum in Gegenwart von Lipiden), aber nicht lipidabhängig (sie können auch ohne Lipide wachsen) wie andere Hefearten. Sie sind kleine, mikroskopisch kleine, kugelförmige oder eiförmige Gebilde. Sie vermehren sich durch Knospung, wobei auf der Mutterzelle ein narbiger Wulst entsteht. Dieser Wulst verleiht der Hefe ein erdnussförmiges, kielförmiges oder "russisches Puppenaussehen".
Sie sind Teil der normalen Haut- und Ohrflora eines gesunden Hundes. Sie werden bevorzugt an den Lefzen, in den Zehenzwischenräumen, an den Gliedmaßen, am Brustkorb, am Bauch und in der Vaginal- und Analregion gefunden.
Der Nachweis von Malassezia bei Katzen ist nicht klassisch. Es sollte nach einer ernsthaften inneren Erkrankung gesucht werden.
Basset Hounds, Shih Tzu und Beagles zeigen eine rassische Prädisposition für den Ausbruch einer Malassezia-bedingten Dermatitis (Hautentzündung). Eine allergische Dermatitis wie die atopische Dermatitis bei Hunden, Endokrinopathien (Hypothyreose...) und viele andere Dermatosen sind Risikofaktoren. Welche Rassen prädisponiert sind, ist jedoch von Land zu Land unterschiedlich! Übermäßige Feuchtigkeit, übermäßige Talg- oder Ohrenschmalzabsonderung und das Vorhandensein von Hautfalten begünstigen das Auftreten von Malassezia-Dermatitis.
Symptome:
Die Malassezia-Dermatitis ist gekennzeichnet durch Juckreiz (Beißen, Lecken, Kratzen), Erythem (Rötung), manchmal Alopezie (Haarausfall) und einen fettigen, schuppigen Zustand der Haut (Schuppen). Ein ranziger Geruch ist häufig. Die Vorderseite des Halses, der Kopf, die Zwischenräume, die Arterien und die Leisten sind die am häufigsten befallenen Körperregionen.
Die Malassezia-Otitis ist sehr häufig. Sie ist durch ein Kitzeln in den Ohren, Erythem (Rötung) und weiches bis trockenes braunes Ohrenschmalz gekennzeichnet.
Diagnose:
Die Diagnose beruht auf dem klinischen Erscheinungsbild der Läsionen und dem Nachweis von Hefepilzen durch zytologische Untersuchung (Oberflächenabstrich oder Abstrich vom Ohrenschmalz zur mikroskopischen Untersuchung). Pilzkulturen werden selten angelegt, da die Zytologie in den meisten Fällen ausreicht, um den klinischen Verdacht zu bestätigen.
Behandlungen:
Bei Malassezia-Dermatitis sollte immer nach einer zugrunde liegenden oder assoziierten Dermatose gesucht werden. Die bei Pilzinfektionen verwendeten Behandlungen werden topisch (äußerlich) oder systemisch (über den Mund) empfohlen.
Bei Mittelohrentzündungen durch Malassezia werden verschiedene Ohrentropfen oder -salben empfohlen, die Antimykotika enthalten.
PS: Chronische Ohrenentzündungen mit schwarzem, ranzig riechendem Ohrenschmalz hängen viel häufiger mit Malassezia als mit dem Fortbestehen eines Ohrparasiten zusammen. Rezidivierende Ohrräude ist sehr selten. Bitten Sie Ihren Tierarzt, die Diagnose durch eine zytologische Untersuchung zu bestätigen!